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Was sind Story Points und wie kann man sie schätzen?

Stell Dir vor, Du sitzt mit Deinem Team zusammen, und ihr überlegt, wie viel Arbeit die nächsten Aufgaben im Projekt erfordern.

Es geht nicht darum, die exakte Zeit festzulegen, die ihr für jede Aufgabe braucht, sondern eher darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie komplex oder anspruchsvoll die Aufgaben im Vergleich zueinander sind.

Genau hier kommen Story Points ins Spiel. Sie helfen Euch, den Aufwand für Aufgaben zu bewerten und die Arbeit im Team besser zu organisieren.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Story Points sind eine Methode, um den Aufwand von Aufgaben im Vergleich zueinander zu schätzen.
  • Sie helfen Teams, flexibler zu planen und sich auf den Wert der Arbeit zu konzentrieren.
  • Die Schätzung erfolgt in mehreren Schritten, einschließlich der Aufteilung von Aufgaben und der Nutzung von Schätzungstechniken wie Planning Poker.
  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Schätzungen verbessern die Genauigkeit im Laufe der Zeit.
  • Offene Diskussionen im Team und das Vermeiden häufiger Fehler tragen dazu bei, die Schätzungen effektiv zu nutzen.

 

Verständnis von Story Points

Story Points sind eine Methode, um den Aufwand für eine Aufgabe in der Softwareentwicklung einzuschätzen. Anstatt Stunden oder Tage zu schätzen, bewertet ihr die Aufgaben nach ihrem relativen Aufwand.

Ihr denkt also darüber nach, wie viel schwieriger oder einfacher eine Aufgabe im Vergleich zu anderen ist.

Dabei spielen drei Hauptfaktoren eine Rolle: die Komplexität der Aufgabe, die Risiken und Unsicherheiten, die damit verbunden sind, und die Menge an Arbeit, die nötig ist.

 

Warum Story Points verwenden?

Vielleicht fragst Du Dich, warum man sich die Mühe machen sollte, Story Points zu verwenden, wenn man einfach in Stunden oder Tagen schätzen könnte.

Story Points bieten einige Vorteile, die sie besonders wertvoll für agile Teams machen.

 

  • Relative Schätzung

Mit Story Points schaut ihr euch an, wie eine Aufgabe im Verhältnis zu anderen steht. Das ist besonders nützlich, weil es oft schwer ist, genau zu sagen, wie lange etwas dauern wird. Ihr wisst aber, dass eine Aufgabe ungefähr doppelt so schwierig ist wie eine andere. Durch diesen Vergleich wird es einfacher, eine realistische Schätzung zu bekommen.

 

  • Flexibilität

Ein weiterer Vorteil von Story Points ist die Flexibilität. Anstatt starr an einem Zeitplan festzuhalten, könnt ihr flexibel auf Veränderungen im Projekt reagieren. Wenn sich etwas als schwieriger oder einfacher herausstellt als erwartet, können die Schätzungen angepasst werden, ohne dass der gesamte Plan über den Haufen geworfen werden muss.

 

  • Konsistenz

Story Points helfen auch dabei, eine einheitliche Sprache im Team zu entwickeln. Alle wissen, was gemeint ist, wenn ihr von einer Aufgabe mit 3 oder 5 Story Points sprecht. Diese gemeinsame Basis erleichtert die Kommunikation und sorgt dafür, dass alle auf derselben Seite stehen.

 

  • Fokus auf Wert

Letztlich geht es bei der Arbeit mit Story Points darum, den Fokus auf den Wert der Arbeit zu legen. Anstatt nur zu schauen, wie viel Zeit etwas kostet, konzentriert ihr euch darauf, wie viel es wert ist, die Aufgabe zu erledigen.

Das hilft dabei, sicherzustellen, dass das Team an den wichtigsten Dingen arbeitet.

 

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Die Rolle der Geschwindigkeit in der Schätzung von Story Points

Ein wichtiger Punkt bei der Arbeit mit Story Points ist die sogenannte Geschwindigkeit oder „Velocity“. Damit ist die Anzahl der Story Points gemeint, die das Team in einem Sprint, also einem Arbeitszeitraum, erledigen kann. Die Geschwindigkeit hilft Euch dabei, realistisch zu planen, wie viel Arbeit in einem Sprint bewältigt werden kann. Wenn Ihr Eure Geschwindigkeit kennt, könnt Ihr besser einschätzen, wie viele Story Points ihr in Zukunft erledigen könnt und wie lange es dauern wird, ein Projekt abzuschließen. Je besser ein Team das verstehst, desto genauer kann man auch die Kosten für ein Softwareprojekt vorhersagen.

 

Weitere Lektüre: Wie erkenne ich einen guten Softwareentwickler?

 

Wie man Story Points schätzt

Nun, da Du weißt, warum Story Points nützlich sind, schauen wir uns an, wie Du sie schätzen kannst. Hier sind einige Schritte, die Dir dabei helfen:

 

  • User Stories aufteilen

Der erste Schritt besteht darin, die Aufgaben, die Ihr erledigen wollt, in kleine, handhabbare Teile, sogenannte User Stories, zu zerlegen. Jede User Story sollte einen klaren Wert für den Kunden haben und so klein wie möglich sein, damit sie leichter zu schätzen ist.

 

  • Eine Referenzstory definieren

Eine gute Methode, um mit dem Schätzen zu beginnen, ist die Festlegung einer Referenzstory. Das ist eine Aufgabe, die Ihr gut kennt und die als Maßstab für andere Aufgaben dient. Wenn Ihr wisst, dass eine bestimmte Aufgabe 2 Story Points wert ist, könnt Ihr andere Aufgaben im Verhältnis dazu bewerten.

 

  • Schätzungstechniken verwenden

Es gibt verschiedene Techniken, die Du nutzen kannst, um Story Points zu schätzen. Hier sind einige beliebte Methoden:

  • Planning Poker: Das ist eine weit verbreitete Methode. Jeder im Team bekommt Karten, um heimlich die Story Points für eine bestimmte Aufgabe zu schätzen. Sobald alle Schätzungen aufgedeckt sind, diskutiert das Team die Unterschiede und kommt gemeinsam zu einem Konsens.
  • T-Shirt-Größen: Diese Methode ist einfach und leicht verständlich. Dabei werden die Aufgaben in Größen wie XS, S, M, L und XL eingeteilt, was verschiedenen Bereichen von Story Points entspricht.
  • Affinity Mapping: Hierbei werden die Aufgaben nach Größe und Komplexität gruppiert. Anschließend vergibt das Team Story Points entsprechend diesen Gruppierungen.

 

  • Faktoren jenseits der Komplexität berücksichtigen

Vergesst nicht, dass es bei Story Points nicht nur um die reine Komplexität der Aufgabe geht. Ihr solltet auch Risiken und Unsicherheiten berücksichtigen. Wenn es bei einer Aufgabe viele unbekannte Variablen gibt, solltet Ihr mehr Story Points vergeben, um den zusätzlichen Aufwand abzudecken:

  • Risiko: Es gibt immer Unsicherheiten und mögliche Herausforderungen, die mit einer Aufgabe verbunden sind.
  • Aufwand: Hier geht es um die Menge an Arbeit, die in die Aufgabe fließt, einschließlich Recherche, Design, Entwicklung, Tests und Integration.
  • Abhängigkeiten: Andere Aufgaben oder Systeme, von denen die aktuelle Aufgabe abhängt, können ebenfalls beeinflussen, wie lange sie dauert, um fertiggestellt zu werden.

 

  • Schätzungen diskutieren und verfeinern

Es ist wichtig, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, die Schätzungen gemeinsam im Team zu diskutieren. Wenn jemand eine deutlich andere Meinung hat, solltet Ihr herausfinden, warum das so ist. Diese Diskussionen helfen dabei, Missverständnisse zu klären und die Schätzungen zu verbessern.

 

  • Regelmäßig neu bewerten

Schätzungen sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich während der Arbeit herausstellt, dass eine Aufgabe schwieriger oder einfacher ist als gedacht, solltet Ihr die Schätzungen anpassen. Das sorgt dafür, dass Eure Planung immer aktuell bleibt.

 

Häufige Herausforderungen und Tipps

Die Arbeit mit Story Points bringt einige Herausforderungen mit sich. Manchmal fällt es schwer, die Punkte richtig einzuschätzen, oder es gibt Meinungsverschiedenheiten im Team. Hier sind einige Tipps, die Euch helfen können:

  • Vermeidet es, in Stunden zu denken: Es kann verlockend sein, Story Points direkt in Stunden umzurechnen. Das untergräbt jedoch den Zweck der relativen Schätzung. Bleibt bei den relativen Bewertungen und denkt nicht in absoluten Zahlen.
  • Teilt große Aufgaben auf: Wenn eine Aufgabe zu groß ist, um sie sinnvoll zu schätzen, teilt sie in kleinere Teile auf. Das macht die Schätzung einfacher und genauer.
  • Seid flexibel: Es ist okay, wenn sich Eure Schätzungen im Laufe der Zeit ändern. Nutzt die gewonnenen Erkenntnisse, um Eure Schätzungen zu verbessern und Eure Geschwindigkeit anzupassen.
  • Diskutiert offen im Team: Nutzt die Gelegenheit, um über unterschiedliche Meinungen zu sprechen. Diese Diskussionen sind wertvoll, um Missverständnisse zu vermeiden und bessere Entscheidungen zu treffen.
  • Bleibt realistisch: Schätzt nicht zu optimistisch. Es ist besser, eine konservative Schätzung abzugeben und positive Überraschungen zu erleben, als sich zu viel vorzunehmen und dann enttäuscht zu sein.

 

Weitere Lektüre: Was gehört alles zur Softwareentwicklung?

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Story Points ein zentraler Bestandteil der Agilen Softwareentwicklung sind. Sie bieten eine flexible und effektive Methode, den Aufwand zu schätzen und Sprints zu planen. Durch Story Points können Teams die Komplexität besser bewältigen und mit Unsicherheiten umgehen. Statt sich auf die genaue Dauer zu konzentrieren, wird der relative Aufwand betrachtet, was zu einer gleichmäßigen und konsistenten Wertlieferung führt.

Der Schätzprozess für Story Points beginnt mit der Aufteilung der User Stories und endet mit regelmäßigen Neubewertungen. Auch wenn dieses Konzept zunächst schwierig erscheinen mag, sind die Vorteile enorm. Vor allem neue Teams profitieren von einer genaueren Planung und einer besseren Abstimmung im Team. Der Fokus liegt darauf, Agile-Methoden so anzuwenden, dass sie den größten Nutzen bringen.

Letztendlich geht es bei der Verwendung von Story Points darum, die Kommunikation, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung zu erleichtern. Sie sorgen dafür, dass die richtigen Features zur richtigen Zeit geliefert werden, um die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen.

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